Ökumene

Schon bei der Grundsteinlegung der Kirche St. Johannes der Täufer im November 1973 wies Pastor Saalfeldt von der Vorwerker Matthäusgemeinde in einem Grußwort auf die Gemeinsamkeiten hin. "Miteinander und füreinander da zu sein, gelte für den einzelnen ebenso wie für die ganze Gemeinde."

Bereits am 7. März 1975, also vier Monate nach der Weihe, feierten in St. Johannes der Täufer erstmals mehr als 100 katholische und evangelische Frauen den ökumenischen Gottesdienst zum Weltgebetstag. Seit 1997 nimmt auch die Markus-Gemeinde aus Garßen daran teil. Die Vorbereitungen übernehmen Frauen aus allen drei beteiligten Gemeinden. Der Gottesdienst selbst wird dann jeweils im Wechsel in einer der drei Kirchen gefeiert.

Einen besonderen Höhepunkt praktizierter Ökumene erlebten wir im Jahre 1999: Als das Gemeindezentrum der Matthäus-Gemeinde abgebrochen wurde, weil es durch ein neues Zentrum ersetzt werden sollte, stand unsere evangelische Nachbargemeinde ohne Gotteshaus da. Es lag nahe, dass unsere Gemeinde wegen der Mitbenutzung der Kirche gefragt wurde. Die Zustimmung war eine Selbstverständlichkeit. Letztendlich entschied der Kirchenvorstand der Matthäus-Gemeinde aber, dass die Gottesdienste in der Vorwerker Schule stattfinden sollten. Besondere Feste wurden allerdings in unserem Gotteshaus gefeiert. Ein solches Fest gab es am 4. Juli 1999. Ulrike Hebenbrock-Galisch wurde von Superintendent Dirk Hölterhoff in der katholischen Kirche als neue Pastorin der evangelisch-lutherischen Matthäus-Gemeinde eingeführt. Der Chor der evangelischen Gemeinde wurde dabei von Mitgliedern unserer Schola unterstützt. Um auch die Räumlichkeiten für einen Empfang nach diesem Festgottesdienst zur Verfügung stellen zu können, wurde der Zeitplan für die zeitgleich laufenden Bauarbeiten zur Erweiterung unseres Pfarrheims geringfügig geändert. Für die Weihnachtsgottesdienste 1999 fanden wir auch eine Regelung, so dass beide Gemeinden in der katholischen Kirche feiern konnten.

Gemeinsame liturgische Veranstaltungen während des Kirchenjahrs sind

• der Gottesdienst bei der Einschulung in der Grundschule Vorwerk,
• der Weltgebetstag (ursprünglich Weltgebetstag der Frauen; jeweils am ersten Freitag im März) im Wechsel zwischen St. Johannes der Täufer, der ev. Matthäusgemeinde in Vorwerk und der ev. Markusgemeinde in Garßen (siehe oben),
• meist ein ökumenischer Gottesdienst während der Vorwerker Woche,
• ein gemeinsamer Gottesdienst am Reformationstag. Begonnen hat diese neue „Tradition“ im Reformationsgedenkjahr 2017 mit gemeinsamem Beten und Gedenken, geteilter Predigt bzw. Lehre sowie einem ökumenischen Projektchor.

Im Laufe des Jahres gibt es Begegnungen bei Neujahrsempfängen, sogenannten Gemeindebegegnungen, Pfarr- und Gemeindefesten.

Seite an Seite gemeinsam gearbeitet wird aber auch jeden Dienstag während der Ausgabe der Außenstelle Vorwerk der Celler Tafel.

Gern waren in jedem Jahr die Sternsinger unserer Gemeinde zu Gast im evangelischen Gemeindezentrum Altenhagen der Stadtkirche (St.Marien) und bei Pastor Prüwer.

Auch in Unterlüß lebt die Ökumene: 

• Seit Jahren wird der Schulanfängergottesdienst in der evangelischen Kirche in Anwesenheit eines katholischen Vertreters abgehalten.
• Gemeinsam mit der evangelisch-lutherischen Friedenskirche und der Christusgemeinde (Baptisten) wird in Unterlüß am ersten Freitag im März der Weltgebetstag (der Frauen - an dem aber inzwischen auch Männer teilnehmen) gefeiert. Er findet abwechselnd in der evangelischen und katholischen Kirche statt.
• Zum Auftakt des Schützenfestes findet alljährlich ein ökumenischer Open Air-Festgottesdienst am Schützenheim statt.
• Am Volkstrauertag wird seit mehreren Jahren eine ökumenische Andacht in der Friedhofskapelle gehalten
• Beim alljährlichen Adventsnachmittag der Senioren, zu dem die politische Gemeinde Südheide nach Unterlüß einlädt, halten der evangelische Pastor und der katholische Pfarrer eins übers andere Jahr eine adventliche Ansprache.
• Die Sternsinger sind in Unterlüß ebenfalls mit Unterstützung aus der evangelischen Gemeinde unterwegs.